Beruf: Softwaretester

Der Beruf des Softwaretesters gewinnt in der IT-Branche immer mehr an Bedeutung. Seit 2015 ist die Nachfrage nach Fachkräften in diesem Bereich um 114% gestiegen. Für IT-Einsteiger und Quereinsteiger bietet dieser Beruf spannende Perspektiven.

Softwaretester

Ein Beispiel für einen erfolgreichen Werdegang ist Daniel Gagsteiger von der Brunel GmbH. Nach seinem Studium der Elektrotechnik wechselte er in den Bereich des Softwaretestings. Heute ist er ein gefragter Experte in diesem Feld.

Zu den Kernkompetenzen eines Softwaretesters zählen technisches Verständnis, Fehleranalytik und Branchenkenntnisse. Mit der  können Karrierechancen weiter gesteigert werden. Laut dem Hays-Report 2023 liegt das durchschnittliche Gehalt bei 63.300€.

Wer sich für IT-Prozesse interessiert und eine Karriere in der Softwarebranche anstrebt, findet im Softwaretesting ein zukunftssicheres Berufsfeld.

Was ist ein Softwaretester?

Softwaretester sind die Qualitätsgatekeeper in der IT-Branche. Sie überprüfen Softwarelösungen, bevor diese auf den Markt kommen. Ihr Ziel ist es, Fehler frühzeitig zu erkennen und die Qualität der Anwendungen zu sichern. Ein Stellenprofil beschreibt ihre Aufgabe treffend als „Feinschliff vor Veröffentlichung“.

Im Berufsbild Softwaretest steht die Endnutzer-Perspektive im Vordergrund. Softwaretester agieren als Bindeglied zwischen dem Entwicklungsteam und der Markteinführung. Sie stellen sicher, dass die Software den Anforderungen der Nutzer entspricht und fehlerfrei funktioniert.

Ein Softwaretester unterscheidet sich deutlich von einem Softwareentwickler. Während Entwickler den Code schreiben, testen Tester die Anwendungen auf Fehler und Funktionalität. Beide Rollen ergänzen sich, um qualitativ hochwertige Software zu liefern.

Typische Einsatzgebiete von Softwaretestern sind:

  • Automotive-Software (z.B. Tests von Kombi-Instrumenten)
  • Fintech-Apps für Banken und Versicherungen
  • Enterprise-Lösungen für große Unternehmen

Ein moderner Ansatz im Testing ist das Shift-Left-Prinzip. Dabei werden Tests bereits in frühen Phasen der Softwareentwicklung durchgeführt. Dies spart Zeit und Kosten, da Fehler frühzeitig behoben werden können. Laut Studien entstehen 80% der Softwarekosten durch nachträgliche Fehlerbehebung.

Softwaretester Softwareentwickler
Überprüft Software auf Fehler Entwickelt den Code für Software
Fokussiert auf Qualitätssicherung Fokussiert auf Funktionalität
Arbeitet aus Endnutzer-Perspektive Arbeitet aus Entwickler-Perspektive

Die Aufgaben eines Softwaretesters

Im Bereich der Softwaretests stehen präzise Planung und Ausführung im Mittelpunkt. Die täglichen Aufgaben sind vielfältig und erfordern ein hohes Maß an Sorgfalt. Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie Daniel Gagsteiger von der Brunel GmbH seinen Arbeitsablauf gestaltet: von der Erstellung von Testfällen bis zur Fehleranalyse.

Erstellung von Testplänen

Die Qualitätssicherung beginnt mit der Erstellung detaillierter Testpläne. Diese definieren die Testfälle und legen fest, welche Funktionen geprüft werden sollen. Ein strukturierter Ansatz ist hier entscheidend. Tools wie Mind-Maps helfen, die Testfälle übersichtlich zu gestalten und alle möglichen Szenarien abzudecken.

Durchführung von Tests

Die Durchführung von Tests umfasst sowohl manuelle als auch automatisierte Verfahren. Beim Exploratory Testing werden Fehler durch gezieltes Ausprobieren gefunden. Automatisierte Regressionstests hingegen überprüfen, ob neue Änderungen bestehende Funktionen beeinträchtigen. Tools wie Selenium und firmeninterne Simulationssoftware spielen hier eine wichtige Rolle.

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Dokumentation von Fehlern

Die Dokumentation von Fehlern ist ein zentraler Bestandteil der Arbeit. Jedes Problem wird detailliert erfasst und nach Standards wie IEEE 829 protokolliert. Tools wie Jira unterstützen dabei, den Überblick zu behalten und den Entwicklern klare Hinweise zur Fehlerbehebung zu geben.

Ein konkretes Beispiel aus der Praxis ist der Testzyklus für Fahrzeug-Kombiinstrumente. Hier werden spezielle Simulations-Tools eingesetzt, um die Funktionalität unter realen Bedingungen zu überprüfen. Dieser Prozess zeigt, wie wichtig eine sorgfältige Planung und Ausführung ist.

Das Arbeitsumfeld eines Softwaretesters

Das Arbeitsumfeld eines Softwaretesters ist vielfältig und branchenübergreifend. Fachkräfte finden in unterschiedlichen Unternehmen und IT-Abteilungen spannende Aufgaben. Ein Beispiel ist die Brunel GmbH, ein Ingenieurdienstleister mit Fokus auf Automotive-Software.

Typische Arbeitgeber sind global agierende Firmen wie SAP für Enterprise Software oder Siemens Healthineers in der Medizintechnik. Auch Fintech-Startups bieten interessante Einsatzmöglichkeiten. Die Arbeit kann sowohl in Projektarbeit als auch in Festanstellung bei Softwarehäusern erfolgen.

Remote-Work-Möglichkeiten sind durch Cloud-basierte Testumgebungen stark verbreitet. Dies ermöglicht flexibles Arbeiten von zu Hause oder anderen Standorten. Die Arbeitsplatzausstattung umfasst häufig Multi-Monitor-Setups und Virtualisierungs-Hardware, um komplexe Tests durchzuführen.

Branchenspezifische Besonderheiten spielen eine wichtige Rolle. In der Medizintechnik ist beispielsweise die Zertifizierung nach ISO 13485 für Medizinprodukte erforderlich. Dies zeigt, wie vielfältig die Anforderungen im Arbeitsumfeld sein können.

Projektarbeit Festanstellung
Flexible Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Projekten Langfristige Bindung an ein Unternehmen
Hohe Abwechslung durch unterschiedliche Aufgaben Stabile Arbeitsbedingungen und Planbarkeit
Ideal für Fachkräfte, die neue Herausforderungen suchen Geeignet für Mitarbeiter, die Sicherheit bevorzugen

Ausbildung und Voraussetzungen für Softwaretester

Um als Softwaretester erfolgreich zu sein, sind sowohl fachliche als auch persönliche Kompetenzen gefragt. Die richtige Ausbildung und die Entwicklung von Soft Skills spielen dabei eine zentrale Rolle. Fachkräfte können über verschiedene Wege in diesen Beruf einsteigen, sei es durch ein Studium, eine IT-Ausbildung oder einen Quereinstieg.

IT-Ausbildung oder Studium

Ein klassischer Weg in den Beruf führt über ein Studium der Informatik oder Wirtschaftsinformatik. Beide Studiengänge bieten eine solide Grundlage für die Arbeit im Softwaretesting. Während reine Informatik stärker auf technische Aspekte fokussiert, verbindet Wirtschaftsinformatik IT-Kenntnisse mit betriebswirtschaftlichem Wissen.

Alternativ gibt es Weiterbildungen wie die IU-Weiterbildung „Qualitätssicherung im Softwareprozess“. Diese Programme richten sich an Berufstätige, die sich gezielt auf den Bereich des Softwaretestings spezialisieren möchten. Ein Beispiel für einen erfolgreichen Quereinstieg ist Daniel Gagsteiger, der nach seinem Elektrotechnik-Studium in den Bereich wechselte.

Ausbildung Softwaretester

Soft Skills

Neben fachlichem Wissen sind Soft Skills entscheidend. Kreativität ist gefragt, um Edge-Case-Szenarien zu identifizieren. Diplomatische Fehlerkommunikation hilft, Konflikte mit dem Entwicklungsteam zu vermeiden. Teamfähigkeit und analytisches Denken runden das Profil ab.

Die ISTQB Zertifizierung Foundation Level bieten eine strukturierte Wissensvermittlung. Sie sind ein wichtiger Schritt, um sich als Fachkraft zu etablieren. Fortgeschrittene Zertifizierungen wie das Advanced Level oder Expert Level eröffnen weitere Karrieremöglichkeiten.

Studiengang Schwerpunkt Vorteile
Informatik Technische Grundlagen Breites IT-Wissen
Wirtschaftsinformatik IT und BWL Betriebswirtschaftliche Kenntnisse
Weiterbildung Qualitätssicherung Praxiserfahrung

Praxisbeispiele wie der WBS LearnSpace 3D® zeigen, wie interaktive Schulungen die Testautomatisierung vermitteln. Solche Angebote sind ideal, um theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen.

Karriereperspektiven als Softwaretester

Die Karriere als Fachkraft im Softwaretesting bietet vielfältige Aufstiegsmöglichkeiten. Von technischen Spezialisierungen bis hin zu Führungspositionen gibt es zahlreiche Wege, sich beruflich weiterzuentwickeln. Wer sich kontinuierlich fortbildet, kann seine Karriere gezielt vorantreiben.

ISTQB-Zertifizierungen

Eine der wichtigsten Qualifikationen im Bereich des Softwaretestings sind die ISTQB-Zertifizierungen. Diese international anerkannten Zertifikate bieten eine strukturierte Wissensvermittlung und eröffnen neue Karrierechancen. Fortgeschrittene Zertifizierungen wie das Advanced Level oder Expert Level sind besonders wertvoll.

Zu den weiteren relevanten Zertifikaten gehören:

  • iSQI für agile Testmethoden
  • TMap Next für Testmanagement
  • Scrum.org PSPO für agiles Projektmanagement

Testmanagement

Wer sich für Führungsaufgaben interessiert, kann im Testmanagement Karriere machen. Hier übernimmt man die Koordination von Testprozessen und sorgt für eine effiziente Qualitätssicherung. Testmanager sind gefragte Experten, die sowohl technisches Know-how als auch organisatorische Fähigkeiten mitbringen.

Die Gehaltspanne reicht von 40.000€ im Einstieg bis zu 74.000€ auf Senior-Level. Besonders in DAX-Konzernen sind die Verdienstmöglichkeiten attraktiv. Spezialisierungen wie Security Testing oder Performance Engineering können das Gehalt weiter steigern.

Die Bedeutung von Softwaretests in der IT

Softwaretests sind ein unverzichtbarer Bestandteil der IT-Entwicklung. Sie sichern nicht nur die Funktionalität von Anwendungen, sondern tragen auch zur wirtschaftlichen Effizienz bei. Laut einer IBM-Studie steigert investierte Testautomatisierung die Profitabilität um bis zu 30%.

Früh erkannte Fehler sind deutlich kostengünstiger zu beheben als Bugs in der Produktion. Die Kostenunterschiede können hierbei einen Faktor von 100 erreichen. Dies unterstreicht die wirtschaftliche Relevanz von Qualitätssicherung in der IT.

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Compliance-Aspekte wie die DSGVO stellen zusätzliche Anforderungen an die Softwarevalidierung. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Anwendungen den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Mangelndes Testing kann hier zu schwerwiegenden Konsequenzen führen.

Ein bekanntes Beispiel für die Folgen unzureichender Tests sind die Therac-25-Strahlenunfälle. Fehler in der Software führten zu tödlichen Überdosierungen. Solche Katastrophen verdeutlichen, wie wichtig IT-Sicherheit und gründliche Tests sind.

Moderne Ansätze wie das Shift-Right-Testing setzen auf Canary Releases und A/B-Testing in Live-Umgebungen. Diese Methoden ermöglichen es, Anwendungen unter realen Bedingungen zu testen und Risiken zu minimieren. Die ROI-Berechnung für Testautomatisierung in DevOps-Pipelines zeigt, dass Investitionen in Tests langfristig Kosten sparen.

Tools und Methoden im Softwaretesting

Die Technologielandschaft im Softwaretesting entwickelt sich rasant weiter. Moderne Tools und innovative Methoden ermöglichen es, Software effizienter und präziser zu testen. Daniel Gagsteiger von der Brunel GmbH nutzt beispielsweise firmeninterne Simulations- und Tracing-Tools, um komplexe Testumgebungen zu simulieren.

Ein wichtiger Trend ist die Testautomatisierung. Tools wie Cypress und Selenium automatisieren repetitive Testabläufe und sparen Zeit. Cloud-basierte Lösungen wie BrowserStack ermöglichen Cross-Browser-Tests, um die Kompatibilität von Anwendungen sicherzustellen.

Die Integration von KI in das Softwaretesting gewinnt an Bedeutung. Applitools nutzt Machine Learning, um visuelle Regressionstests durchzuführen. Diese Technologie erkennt selbst kleinste Abweichungen im Design und verbessert die Qualitätssicherung.

Open-Source-Tools wie Postman für API-Tests und OWASP ZAP für Sicherheitschecks sind ebenfalls weit verbreitet. Sie bieten flexible und kostengünstige Lösungen für verschiedene Testanforderungen.

td>Planung und Organisation von Tests

Tool-Kategorie Beispiele Anwendung
Test Management qTest
Bug Tracking Jira Dokumentation und Verfolgung von Fehlern
Automatisierung Cypress, Selenium Automatisierung von Testabläufen
Cloud-basiert BrowserStack Cross-Browser-Testing
KI-basiert Applitools Visuelle Regressionstests

Die Integration von Tests in CI/CD-Pipelines, beispielsweise mit Jenkins, optimiert den Entwicklungsprozess. Testausführungsberichte liefern wertvolle Einblicke und helfen, Fehler frühzeitig zu beheben. Diese Methoden sind entscheidend, um die Effizienz und Qualität von Software zu steigern.

Die Zukunft des Berufsbilds Softwaretester

Die Zukunft des Testings wird von Automatisierung und KI geprägt sein. Laut Prognosen von Gartner wird der Automatisierungsgrad in der Qualitätssicherung bis 2026 auf 60% steigen. Diese Entwicklung verändert nicht nur die Methoden, sondern auch die Rollen im Testing.

Neue Technologien wie AI-basierte Testfall-Generatoren, beispielsweise von Testim.io, revolutionieren die Art und Weise, wie Tests durchgeführt werden. Diese Tools nutzen Machine Learning, um Testfälle automatisch zu erstellen und zu optimieren. Dadurch wird die Effizienz deutlich gesteigert.

Die Rollentransformation vom Tester zum Quality Coach ist ein weiterer wichtiger Trend. Fachkräfte übernehmen zunehmend strategische Aufgaben und unterstützen Teams bei der Qualitätssicherung. Dies erfordert neue Fähigkeiten wie Python für Testscripting und Kubernetes für das Management von Testclustern.

Innovative Ausbildungsmethoden wie der WBS LearnSpace 3D® bereiten Fachkräfte auf diese Herausforderungen vor. Interaktive Schulungen vermitteln praxisnahes Wissen und fördern die Anwendung moderner Testmethoden.

Traditionelles Testing Zukunft des Testings
Manuelle Testdurchführung Testautomatisierung mit KI-Unterstützung
Statische Testfälle Dynamische, KI-generierte Testfälle
Fokus auf Fehlererkennung Strategische Qualitätssicherung

Ethische Aspekte gewinnen ebenfalls an Bedeutung. Die Erkennung von Bias in KI-getesteten Systemen ist eine neue Herausforderung. Fachkräfte müssen sicherstellen, dass Algorithmen fair und transparent arbeiten.

Die Zukunft des Berufsbilds ist vielversprechend. Wer sich auf neue Technologien und Methoden einstellt, kann in diesem dynamischen Feld erfolgreich sein.

Warum Softwaretester unverzichtbar sind

Die Bedeutung von Softwaretests in der IT-Branche lässt sich nicht hoch genug einschätzen. Daniel Gagsteiger von der Brunel GmbH bringt es auf den Punkt: „100% fehlerfreie Software ist eine Illusion – aber unser Ansporn.“ Professionelles Testing reduziert Production-Incidents um bis zu 70% und sorgt für stabile Anwendungen.

Wirtschaftlich betrachtet, lohnt sich die Investition in frühzeitige Fehlererkennung. Studien zeigen, dass ein ROI von 5- bis 10-fach möglich ist. Dies unterstreicht die Relevanz von Softwarequalität und IT-Sicherheit in der modernen IT-Landschaft.

Die Zukunft des Testings wird von KI geprägt sein, doch der Mensch bleibt zentral. Das Konzept „Human-in-the-Loop“ stellt sicher, dass KI-Systeme fair und transparent arbeiten. Für Fachkräfte bedeutet dies: Kombinieren Sie ISTQB-Zertifizierungen mit Branchenspezialisierung, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

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